Psychischer Stress ist eine Volkskrankheit, die wir oft so lange ignorieren, bis sie uns einholt und ausknockt. Stress macht keine Unterschiede – ob Erwachsener oder Schüler, Arbeitnehmer oder Selbstständiger. Nur dass Selbstständige sich prinzipiell für alles verantworten müssen, und damit natürlich auch mehr Druck und Sorgen einhergehen. Dabei braucht es oft nur wenige Achtsamkeiten im Alltag, um diesen Stress zu vermeiden.
Warum wird es nicht besser?
Wie kann es sein, dass Stress trotz unzähliger Berichte, Artikel, Gespräche und Arbeitsausfälle immer noch ein so gravierendes Thema ist? Wurde es totgeredet, sodass kaum noch jemand wirklich darüber nachdenkt geschweige denn, das Thema ernst nimmt?
Wir glauben eher, dass es an etwas anderem, nahezu trivialem liegt, das diesen Teufelskreis maßgeblich begründet: Mangelhafte oder gar keine Umsetzung. Wir wissen, was uns gut tut, aber schaffen es nicht, uns aus ungesunden Mustern zu lösen. Wir sind keine Ärzte, glauben aber, dass hier bei vielen Menschen der Hund begraben liegt.
Anstatt nun lang und breit über Stressauslöser zu philosophieren, wollen wir lieber einen Blick auf die möglichen Gegenmaßnahmen werfen.
Stressspirale – wie bekomme ich meinen Kopf wieder frei?
Jeder Mensch hat seine eigenen Stressoren und Reaktionen auf diese. Vielleicht löst eine Herausforderung bei dir Hochleistung aus, während die gleiche Herausforderung jemand anderen überfordert. Es ist also essenziell, dass du deine ganz eigenen Stressoren herausfindest, um ihnen konkret entgegenwirken zu können.
Allerdings gibt es etliche Stressbereiche, die viele Menschen gemeinsam haben und die wirklich gut zu unterbinden bzw. durchbrechen sind. Diese Tipps sind kein Hexenwerk und müssen auch nicht unnötig verkompliziert – sondern lediglich umgesetzt werden.
Realistische Prioritäten setzen
Prioritäten dürfen hier auf zwei Ebenen stattfinden – der beruflichen und privaten. Das kannst du entweder für den laufenden Tag oder vorab für die anstehende Woche machen. So, wie es für dich am besten passt. Wenn es „nur“ drei Prios für einen Tag gibt, musst du nicht noch mehr reinquetschen. Immerhin geht es um Entlastung. Hier darfst du lernen, deine eigenen Kapazitäten einzuschätzen und dabei realistisch zu bleiben. Prios für deine Freizeit meint, dass du dir wirklich Zeit für dich, Familie und Freunde bereitstellen solltest. Deine Freizeit ist genauso wichtig und unabdingbar wie deine Arbeitszeit.
Aufgaben und Verantwortungsbereiche delegieren
Das fällt vielen Selbstständigen schwer. Doch seien wir mal ehrlich – alles, was z.B. administrativ anfällt, ist zeit- und nervenraubend. Wenn du die Möglichkeit hast, solltest du dir für solche Aufgaben Unterstützung holen. Für deine täglichen Support-Aufgaben kann dich z.B. eine Virtuelle Assistenz enorm entlasten.
Give me a break
Im wahrsten Sinne. Bitte gib dir selbst auch mal eine Pause. Unterbrich deine Arbeit zwischendurch für wenige Minuten und nach einigen Stunden auch mal für etwas längere Zeit. Versuche dich in deinen Pausen zu bewegen und sei es nur ein Auf- und Abgehen. Es konnte nachgewiesen werden, dass das sogenannte „Pacing“ außerdem hilft, unsere Gedanken zu sortieren und wieder mehr Klarheit zu bekommen.
Müssen wir erwähnen, dass du wenigstens einmal am Tag frische Luft schnappen solltest? Wir machen es vorsichtshalber … Geh raus, atme tief durch und gönn deinem steifen Körper ein bisschen wohlverdiente Bewegung!
Wie, das war‘s schon?
In unseren Augen sind diese drei Punkte wirklich essenziell. Es gibt natürlich noch mehr Möglichkeiten, um Stress entgegenzuwirken:
- Regelmäßiger Sport – egal welcher, Hauptsache Bewegung
- Meditieren – es macht dich langfristig und erwiesenermaßen resilienter
- Regelmäßiger Rhythmus und sinnvolles Zeitmanagement
💡 Tipp: Fokussiert Arbeiten ist ein ebenso wichtiger Punkt, der vielen Menschen sehr schwerfällt. Die Lektüre „Deep Work“ von Cal Newport, die es auch in Deutschland unter dem (sehr kreativen) Titel „Konzentriert Arbeiten“ gibt, widmet sich genau diesem Thema. Wir empfehlen das Hörbuch, dann kannst du deinen Augen auch mal eine Pause gönnen.
Zum Schluss …
müssen wir noch einmal die Umsetzung betonen! Es nützt nichts, all diese Tipps zu kennen, wenn sie weiterhin nur in deinem Kopf bleiben. Du musst nicht gleich alles umsetzen, aber Stück für Stück zu einer gesünderen Arbeitsweise finden. Du schaffst das! Bleib dran, bleib konsequent – egal, wie schwer es dir fällt. Deine Selbstständigkeit ist abhängig von deiner Gesundheit, also gehe in Zukunft doch etwas liebevoller mit dir um.